Wir fragen nach – sind CBD und Autofahren vereinbar ?
Der Bundesrat macht vorwärts – was bedeutet das für die Konsumenten?
Seit das Bundesamt für Gesundheit im Sommer 2016 grünes Licht für Cannabidiol-Produkte gegeben hat, erfreut sich der Konsum von CBD-haltigen Produkten in der Schweiz aus unterschiedlichsten Gründen grosser Beliebtheit. Da Autofahren hierzulande aber ebenso unverzichtbar ist wie überall auf dem Kontinent, stellt sich vielen Schweizern natürlich die Frage, nach CBD und dem Autofahren. Denn schliesslich handelt es sich auch bei Cannabidiol um ein Cannabinoid, das den Körper auch zahlreichen Ebenen beeinflusst.
Darf ich nach CBD Autofahren ?
Zunächst einmal eines vorweg: Der Konsum von CBD und Cannabidiol-haltigen Produkten ist in der Schweiz absolut legal. Voraussetzung ist allerdings, dass der THC-Gehalt der entsprechenden Produkte unter dem gesetzlichen Höchstwert von 1 Prozent liegt. Dieser Perspektive nach sollten CBD und Autofahren also ebenso problemlos kombinierbar sein. Das scheint auch logisch, denn erstens ist Cannabidiol nicht psychoaktiv und zweitens ist der THC-Gehalt im Zweifelsfall so gering, dass das THC kaum einen merklichen Einfluss haben kann. Wie so oft, wenn es um Hanf und Cannabinoide geht, bewegen wir uns hier allerdings in einer rechtlichen Grauzone, die das Ganze ein wenig komplizierter macht. An dieser Stelle gibt es nämlich zwei Probleme.
Auch in der Schweiz herrscht Nulltoleranz
Die meisten CBD-Produkte enthalten minimale Spuren von THC. Das ist von Gesetzes wegen zwar völlig in Ordnung, kollidiert jedoch mit dem Schweizer Verkehrsrecht. Wie überall in Europa, übrigens auch in den hinsichtlich Cannabis nochmals deutlich liberaleren Niederlanden, gilt eine Nulltoleranz-Politik gegenüber THC im Strassenverkehr. Wollen Sie also nach CBD Autofahren und geraten in eine Kontrolle, kann es sein, dass der Drogentest der Polizei positiv anschlägt. Natürlich ist der THC-Gehalt, der bei einem anschliessenden Bluttest festgestellt wird, deutlich geringer als beim Konsum illegaler Cannabisprodukte.
Das ist rein rechtlich jedoch egal, denn hierzulande gilt eine Person nur dann als „fahrtüchtig“ bzw. „abstinent“, wenn kein THC im Blut nachweisbar ist. THC ist schliesslich THC, unabhängig davon, ob es aus CBD Öl oder einem illegalen Joint stammt. Die Polizei hat derzeit schlicht keine Nachweismöglichkeit, dass die THC-Konzentration durch den Konsum von CBD Produkten verursacht wurde. Allerdings arbeiten Wissenschaftler derzeit an verlässlichen Verfahren, auf deren Basis CBD-Schnelltests entwickelt werden können. Das jedenfalls würde einen Teil der Problematik entschärfen.
Warum Du nach CBD trotzdem nicht Autofahren solltest
Selbst wenn Sie CBD Produkte so gering dosieren, dass der THC-Gehalt im Blut unterhalb der Nachweisgrenze liegt, sollten Sie nicht ins Auto steigen. CBD ist zwar nicht derart wahrnehmungsverändernd wie THC, kann bei entsprechender Dosierung jedoch zu Sedierung und Schläfrigkeit führen. Das beeinträchtigt natürlich auch die Fahrtüchtigkeit und damit die Sicherheit von Ihnen und anderen Verkehrsteilnehmern. Wenn Sie nach CBD Autofahren und angehalten werden, kann die Polizei Ihnen die Weiterfahrt auch dann verwehren, wenn ein etwaiger Drogentest negativ ausfällt.
Das liegt einfach an der Massgabe der Polizei, jeden Fahrzeugführer aus dem Verkehr zu ziehen, der offensichtlich nicht fahrtüchtig ist. Dazu müssen Sie also weder betrunken sein noch viel THC im Blut haben. Auch offensichtlich übermüdete, kranke oder unter Medikamenteneinfluss stehende Fahrer müssen in einem solchen Fall ihren Führerschein abgeben, bis die Fahrtüchtigkeit wieder belegt werden kann.
Nach CBD Autofahren – Ja oder Nein
Um der THC-Problematik aus dem Weg zu gehen, sollten Sie zu CBD Produkten greifen, die einen möglichst geringen THC-Gehalt haben. Mittlerweile gibt es sogar einige Produkte, die gar kein THC enthalten, sodass Sie zumindest in dieser Hinsicht bei einem Drogentest aus dem Schneider wären. Nichtsdestotrotz empfehlen wir Ihnen aus Sicherheitsgründen, nach dem CBD-Konsum nicht hinters Steuer zu steigen, denn die beruhigende Wirkung von CBD kann einen drastischen Einfluss auf Ihre Fahrtüchtigkeit haben.
Lassen Sie sich lieber von jemandem fahren, nutzen Sie die öffentlichen Verkehrsmittel, gehen Sie zu Fuss oder warten Sie nach dem Konsum, bis die Wirkung wieder nachlässt. Die Antwort auf die Eingangsfrage lautet unserer Empfehlung nach: Nein, CBD und Autofahren sollten Sie aus Sicherheitsgründen nicht miteinander vereinbaren.
Strafe bei Fahrunfähigkeit – auch wegen Hanfzigis
Laut Roman Dobler, Mediensprecher der St.Galler Staatsanwaltschaft, ist die Sachlage aus rechtlicher Sicht einfach: Wer sich hinters Steuer setzt, muss fahrfähig sein. Wer nicht Herr (oder Frau) über seine Sinne ist, darf nicht fahren. Wie es zur Fahrunfähigkeit kommt, ist laut Gesetzt jedoch völlig egal. «Es gibt viele Gründe, die zur Fahrunfähigkeit führen: Alkohol, Drogen, aber auch Medikamente und Müdigkeit. Wenn eine solche Hanfzigarette also bei einer Person dazu führt, dass sie schläfrig wird und dadurch nicht mehr in der Lage ist, ein Auto zu lenken, muss sie, wenn sie erwischt wird, mit strafrechtlichen Sanktionen rechnen», erklärt Dobler.
Fakt ist also: Rechtlich existiert (noch) kein Verbot für das Lenken eines Fahrzeugs nach dem Rauchen von Hanfzigis. Die Antwort auf die Frage, ob nach einer Hanfzigarette noch nach Hause gefahren werden darf, lautet also Jain. Eigentlich Ja, weil es gesetzlich erlaubt ist, aber Nein, weil die Wirkung von CBD-Zigaretten nicht erwiesen ist und es möglich ist, dass der Konsum zur Fahrunfähigkeit führen kann. Wer Ärger mit der Polizei verhindern möchte, sollte sich entscheiden: Cannabiszigi oder Autofahren.
Quellen: https://cbdhanfportal.ch/nach-cbd-autofahren/ https://www.fm1today.ch/autofahren-nach-der-hanfzigi-besser-nicht/545735
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